"Wir sind stolz die Bundesfachschule Zweirad bei uns zu haben."
Anspruchsvolle Prüfungsaufgaben
Die Prüfung umfaßt drei Handlungsfelder, zudem gab es eine Situationsaufgabe mit Elektrofahrzeugen zu bewältigen und ein Meisterprüfungsprojekt zu planen, umzusetzen und zu dokumentieren. Weiterhin auf dem Programm: Motoren Instandsetzen, Fahrwerksarbeiten und die Herstellung kompletter Fahrräder. Höhepunkte des Meisterkurses waren der Besuch der Firma SON Nabendynamo, das Seminar des Karbonspezialisten Thomas Mertin sowie der Rahmenbaukurs. Dieser dient als Methode, um Inhalte wie Fahrrad-Geometrien, Normen und Regeln sowie Metallbearbeitung zu vermitteln.
Jonas Hütten und Felix Grathwohl Prüfungsbeste ihres Fachs
Als Prüfungsbester des Schwerpunkts Fahrrad wurde Jonas Hütten und im Schwerpunkt Motorrad Felix Grathwohl mit gesponserten Präsenten der Bundesinnung Zweirad und der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main ausgezeichnet.
Gleichwertigkeit zum akademischen Werdegang
Kammer-Vizepräsident Ludwig Held unterstrich in seiner Festansprache die Bedeutung des handwerklichen Meisterbriefs: „Ein Meisterabschluss ist in Deutschland einem akademischen Bachelor-Abschluss gleichwertig. Dieser noch wenig bekannte Fakt muss in die Köpfe der Menschen! Gleichzeitig muss sich diese Bedeutung jedoch auch in Förderungen, Ausstattung von Schulen, Bildungseinrichtungen und Infrastruktur widerspiegeln, um junge Berufsanfänger nachhaltig von Karrierewegen im Handwerk zu überzeugen. Wir als Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main sind stolz darauf, die Bundesfachschule Zweirad hier angesiedelt zu haben. Wir investieren kontinuierlich in die Werkstätten, sowohl materialseitig als auch personell. Wir haben ein starkes, junges, hochmotiviertes Team und einen erstklassigen Referentenpool.“
Weiterhin unterstrich Held, dass für eine gelingende Mobilitätswende in Deutschland der hochqualifizierte Handwerksbetrieb als Mobilitätsdienstleister unverzichtbar sei. „Wer vom Klima spricht, kommt am Zweirad nicht vorbei“, so der Vizepräsident.
Bundesfachschule Zweirad richtet den Bundes-PLW 2022 aus
Herausforderungen von Diagnose bis Montage und Steuerungstechnik mussten gemeistert werden
Die Bundesfachschule Zweirad war in Frankfurt war bestens vorbereitet für den Bundesleistungswettbewerb Zweiradmechatroniker 2022 - Fachrichtung Fahrradtechnik und Motorradtechnik.
In der Fachrichtung Fahrrad hatten die Teilnehmer 4 Aufgaben zu bewältigen. Die erste Aufgabe bestand darin, ein Vorderrad herzustellen. In der zweiten Aufgabe mussten fehlende und falsch montierte Bauteile in einer Getriebenabe identifiziert und anschließend korrekt zusammengenbaut werden. In der dritten Aufgabe musste eine Diagnose und ein Fehlerbericht zu einem defekten Sensor an einem E-Bike erstellt werden sowie die Fehler gelöscht und praktisch behoben werden. In der vierten und letzten Aufgabe ging es um die Montierung einer Bremsleitung. Raphael Franz und Tobias Levermann agierten als Prüfer.
In der Fachrichtung Motorrad mussten 5 Aufgaben bearbeitet werden. Bei der ersten Aufgabe mussten ein Vergasersystem sowie Abgaswerte an einem Motorrad eingestellt werden. Die zweite Aufgabe bestand darin, eine zerlegte Vergaserbatterie zusammenzubauen. In der dritten Aufgabe ging es darum, 5 Elektronikfehler an einem Motorrad zu identifizieren und in Stand zu setzen. In der vierten Aufgabe musste ein zerlegter Getriebeblock korrekt montiert werden - ohne Anleitung. Die letzte Aufgabe bestand darin, Steuerzeiten an einem V-Motor einzustellen und ein Steuerdiagramm der Nockenwellen zu erstellen. Peter Odenweller, Vitus Bülter und Andreas Gärtner waren als Prüfer vor Ort.
Florian Schöll (Geschäftsführer Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main) und Alexander Brand (Referent Berufliche Bildung, Bundesinnungsverband Zweiradmechanik) übergaben die Urkunden an die Teilnehmer.